Der Schlafzyklus folgt seiner eigenen Uhr und verläuft in einem, sich immer wiederholenden Rhythmus, der essentiell für unsere körperliche als auch mentale Gesundheit ist. Schlaf wird grob in zwei Formen unterteilt – dem REM – Schlaf und dem Non – REM Schlaf, auch NREM genannt.
„REM ist die englische Abkürzung für Rapid Eye Movement“.
Ein deutliches Zeichen des REM Schlafs sind die schnellen Augenbewegungen. Bereits 1953 wurde herausgefunden, dass in dieser Phase am intensivsten geträumt wird, weshalb diese Phase auch als Traumphase bezeichnet wird. Unser Schlaf folgt einem unveränderbaren Rhythmus. Dazu zählen der Wachzustand, die Einschlafphase mit leichtem Schlaf, der Tiefschlaf und dann 60 bis 90 Minuten nach dem Einschlafen, eine kurze REM – Schlafphase. Dieser Zyklus wiederholt sich im 90 Minuten Rhythmus, weshalb wir während einer sechsstündigen Nacht vier komplette Schlafzyklen durchlaufen. Die einzelnen Stadien sind:
- W – wach liegen
Gefolgt von vier REM – Phasen (drei NREM – Phasen und einer REM – Schlafphase)
- N1 – Einschlafphase
- N2 – Stabiler Schlaf
- N3 – Tiefschlaf
- R- Rem Schlaf
Einschlafphase
Die Einschlafphase ist eine Übergangsphase zwischen Wachsein und Schlafen und dauert selten länger als 20 Minuten. Die Körperfunktionen fahren runter und passen sich dem Schlaf an. Vertraute Geräusche sowie leichte Berührungen werden nicht mehr wahrgenommen. Lediglich unbekannte Geräusche wecken uns schnell wieder auf.
Stabiler Schlaf
Als nächstes gehen wir in das nächste Stadium des Schlafs über. In dieser Phase verlangsamt sich weiterhin die Herzfrequenz und der Muskeltonus nimmt ab. Diese Phase nimmt circa 50% der Gesamtschlafzeit ein.
Tiefschlaf
In dieser Tiefschlafphase beginnt die körperliche Regeneration. Der Körper „repariert“ beschädigtes Gewebe, stärkt das Immunsystem und das Gehirn verarbeitet die neu erlernten Eindrücke des vergangenen Tages. In dieser Phase fällt uns das Aufwachen am schwersten, weil es die tiefste Schlafphase ist. Diese Phase nimmt circa 20% der Gesamtschlafzeit ein.
„Neugeborene verbringen fast die gesamte Schlafzeit in dieser Phase“.
REM – Schlaf
In dieser Phase nimmt die Aktivität des Gehirns stark zu, bis sie annähernd dem Wachzustand gleicht. Diese Phase wird auch als „paradoxer“ Schlaf bezeichnet. Die Augen bewegen sich bei geschlossenen Lidern schnell während die Skelettmuskulatur in einer Art Schlaflähmung fällt. In dieser Phase wächst unser Langzeitwissen, wie zum Beispiel Fahrradfahren und Schwimmen. Die Schlaflähmung verhindert, dass wir unsere Träume nicht in die Tat umsetzen, was zu Verletzungen führen könnte. Die Länge dieser Phase nimmt mit jedem Zyklus zu. Dauert sie im ersten Zyklus noch fünf bis zehn Minuten, kann es gegen Ende Schlaf zu Phasen mit mehr als 15 Minuten kommen.
Literatur
- Peter, Helga.: Enzyklopädie der Schlafmedizin. Springer, Berlin/ Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-28840-4(org [abgerufen am 27. Januar 2020]).
- Conrad Iber, Sonia Ancoli-Israel, Andrew L. Chesson, Stuart F. Quan: The AASM Manual for the Scoring of Sleep and Associated Events: Rules, Terminology, and Technical Specifications. Hrsg.: American Academy of Sleep Medicine. AASM, Westchester, Ill. 2007.
- Hans-Günter Weeß: Phänomenologie, Funktion und Physiologie des Schlafes. In: Psychotherapie im Dialog. Vol. 10, Nr. 2, 2009, S. 101–106, doi:1055/s-0029-1223312.
- Zulley, J.: So schlafen Sie gut!, Verlag Zabert Sandmann, München, 2008