Zu Beginn ein paar Fakten über die Darmflora, auch intestinales Mikrobiom genannt:

 

  • Das Gewicht der Darmflora beträgt zwischen ein bis zwei Kilogramm und macht circa 50 bis 60 Prozent des Stuhls aus
  • Der Darm ist eines der wichtigsten Organe zur Immunabwehr und steht dabei in ständiger Wechselwirkung mit über 1.000 unterschiedlichen Bakterienstämmen
  • Die Anzahl der bakteriellen, viralen und parasitären Zellen im Gatrointestinaltrakt des Menschen beträgt circa 10 Billionen Zellen. Damit beträgt die Anzahl dieser Lebewesen das zehnfache der eigentlichen Humanzellen

 

Mit diesem Wissen stellt man sich zurecht die Frage, ob man vom „Ich“ oder „wir“ reden muss. Denn der Mensch ich Zuhause für Billionen von Kleinstlebewesen, ohne die er nicht lebensfähig wäre. Statt den Menschen oder andere vielzellige Lebewesen, wie zum Beispiel Katzen und Hunde, als Individuum zu sehen, sollte man diese Lebewesen mehr als eigenständiges Ökosystem betrachten.

„Die Zusammensetzung der menschlichen Darmflora ist so individuell wie ein Fingerabdruck“

Zurück zur Darmflora. Wie man sich denken kann sind nicht alle Bakterienstämme schädlich für den Menschen – nur die allerwenigsten. Die große Mehrheit der Bakterienstämme besitzen eine eigene metabolische Aktivität, die vergleichbar mit der Leber ist, und geht enge Wechselwirkungen mit seinem Wirt, uns, ein. Diese Wechselwirkungen können sowohl positiv als auch negativ sein. Ein gestörtes Verhältnis zwischen Darmflora und Wirt kann verschiedene Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen haben. Hierbei spricht man von einem symbiotischen Verhältnis. Hierbei tragen die Mikroorganismen wesentlich zur Aufrechterhaltung und Entwicklung eines funktionierenden Immunsystem bei. Darüber hinaus sorgen uns freundlich gesinnte Bakterien für eine Konkurrenz gegenüber schädlichen Keimen und verdrängen diese, indem sie beispielsweise antimikrobielle Toxine und organische Säuren zur Senkung des pH- Wertes bilden. Zudem bildet die Darmflora aus Ballaststoffen kurzkettige Fettsäuren, die den Wachstum und Differenzierung der Darmzellen unterstützen. Die höchste Besiedlungskonzentration mit Mikroorganismen, befinden sich im Dickdarm, während andere Bereiche vergleichsweise dünn besiedelt sind. Die Zusammensetzung der Darmflora ist von Mensch zu Mensch sehr individuell.

Literatur

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  • Müller, R. Ottenjann, J. Seifert (Hrsg.): Ökosystem Darm – Morphologie. Mikrobiologie. Immunologie. Springer-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-540-51707-3.
  • Rosemarie Blatz: Medizinische Mikrobiologie und Immunologie – systematisch. Uni-Med, Bremen 1999, ISBN 3-89599-139-2.
  • D. Muegge, J. Kuczynski: Diet drives convergence in gut microbiome functions across mammalian phylogeny and within humans. In: Science. Band 332, Nummer 6032, Mai 2011, S. 970–974, ISSN1095-9203doi:10.1126/science.1198719PMID 21596990PMC 3303602 (freier Volltext).
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  • J. Turnbaugh, R. E. Ley, M. A. Mahowald, V. Magrini, E. R. Mardis, J. I. Gordon: An obesity-associated gut microbiome with increased capacity for energy harvest. In: Nature. 444(7122), 21. Dez 2006, S. 1027–1031.
  • Bäckhed, J. K. Manchester, C. F. Semenkovich, J. I. Gordon: Mechanisms underlying the resistance to diet-induced obesity in germ-free mice. In: Proc Natl Acad Sci U S A. 104(3), 16. Jan 2007, S. 979–984. Epub 2007 Jan 8.

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