L - Glycin
Auch bekannt unter: Glycine, Gly
Allgemeine Infos
Vorkommen, Bedarf & Funktion
Glycin gehört zu den proteinogene, nicht – essentiellen Aminosäuren. Dass bedeutet das unser Körper diese Aminosäure in der Regel selbst herstellt. Die Aminosäure ist ein häufiger Baustein nahezu aller Proteine und kommt deshalb in allen eiweißreichen Lebensmitteln vor. Auch in der Lebensmittelindustrie ist Glycin als Geschmacksverstärker beliebt. Bereits in der ehemaligen DDR wurde Glycin als Zuckerersatz verwendet. Da bis dato keine Nebenwirkungen bekannt sind darf Glycin, dass unter der Nummer E 640 bekannt ist ohne Höchstmengenbeschränkung in Lebensmitteln verwendet werden. Glycin ist ein wichtiger Bestandteil des Proteins Glutathion das im Körper als Radikalfänger fungiert und somit antioxidativen Stress reduziert. Zudem ist Glycin ein Neurotransmitter, der wichtige Funktionen innerhalb des Nervensystems wo es der quantitativ bedeutendste Botenstoff ist, einnimmt. Hier übernimmt es Aufgaben bei der Informationsweitergabe zwischen den Zellen. Hierbei wirkt Glycin inhibitorisch, das heißt, dass sie die zurückliegenden Nervenzellen in ihrer Aktivität hemmt und somit die Muskelkontraktion verringert. Des Weiteren ist Glycin am Gedächtnis, den Schlaf, Sinneseindrücken und dem Schmerzempfinden beteiligt. Darüber hinaus ist Glycin die quantitativ bedeutendste Aminosäure des Kollagens. Jede dritte Aminosäure in der Proteinkette ist Glycin. Dieses Strukturprotein des Bindegewebes ist wichtiger Bestandteil von Haut, Bändern und Sehnen. Auch spielt Glycin eine wichtige Rolle bei der Synthese von Häm, dem eisenhaltigen Farbstoff der roten Blutkörperchen und bei der organischen Säure Kreatin. Kreatin versorgt die Muskelzellen mit Energie und ist daher vor allem für Sportler interessant. Ebenfalls benötigt die Gallensäure, die an der Fettverdauung beteiligt ist Glycin zur Synthese.
Dosierung & Einnahme
Empfohlene Dosierung & weitere Details
Die tägliche Einnahmemenge liegt zwischen drei bis fünf Gramm L – Glycin. L – Gylcin besitzt eine hohe Sicherheitsschwelle, sodass selbst Einnahme die deutlich darüber liegen unproblematisch sind.
Hinweis |
Aufgrund der süßen Eigenschaft von L – Gylcin kann es ebenfalls dafür verwenden den Kaffee schmackhafter zu machen. |
Literatur
- Amino Acids.2013 Sep;45(3):463-77. doi: 10.1007/s00726-013-1493-1. Epub 2013 Apr 25.
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- Ann Med.2001 Feb;33(1):7-21.
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Biochemistry and evolutionary biology: two disciplines that need each other?
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Cotransmission of GABA and glycine to brain stem motoneurons.