Specific Adaptions to Imposed Demands

 

Das SAID – Prinzip besagt, dass spezifische Anpassungen spezifische Reize benötigen. Das bedeutet, dass ein 100 Meter Sprinter auch nur schneller wird, wenn er adäquate Trainingsreize, Sprints mit maximaler Geschwindigkeit, nahe der Wettkampfbelastung absolviert. Anders formuliert bedeutet das, dass dieser Sprinter mit einem zwei stündigen Dauerlauf im Grundlagenausdauerbereich absolut gar nichts für die Entwicklung seiner Schnelligkeit bewirkt. Was dieses Beispiel klar aufzeigt ist in der Praxis oft schwieriger umzusetzen, vor allem dann, wenn gewisse Sportarten ein sehr breites Anforderungsprofil an die jeweiligen Sportler, stellen, wie zum Beispiel im Fußball. Anders als ein 100 Meter Sprinter, der stark vereinfacht auf ein Signal reagiert und möglichst schnell 100 Meter zurücklegt, muss der Fußballspieler eine ganze Palette an Fähigkeiten beherrschen, die für einen 100 Meter Sprinter nicht entscheidend sind. Dementsprechend anspruchsvoll, vielseitig und gleichzeitig spezifisch muss das Trainingsprogramm eines Fußball-, Handball oder Basketballspielers geplant und durchgeführt werden. Zu den Anforderungen von Kontakt- und Mannschaftssportlern zählen:

 

  • Antizipationsfähigkeit
  • Kommunikation
  • Konzentration
  • Entscheidungshandeln
  • Spezifische Ausdauer und Schnelligkeit
  • Agilität
  • Richtungswechselfähigkeit
  • 1 vs 1 Situationen
  • Kopfball (zum Beispiel im Fußball)
  • Torabschlüsse
  • Deckungsverhalten
  • Technisch- und taktische Fähigkeiten
  • Passgenauigkeit
  • Beschleunigungsvermögen
  • Maximalkraft
  • Sprungkraft

 

Das Anforderungsprofil eines 100 Meter Sprinters fällt deutlich kürzer aus:

 

  • Reaktionsfähigkeit
  • Beschleunigungsfähigkeit
  • Schnelligkeitsleistung
  • Schnelligkeitsausdauer

 

Selbstverständlich gehören zum Training des Sprinters noch weiteren Inhalte, wie zum Beispiel die Verbesserung der Maximalkraft, plyometrische Übungen sowie aerobes Training. Zusammenfassend kann man sagen, dass umso komplexer die Sportart ist, umso mehr im Training abgedeckt werden muss, um die Sportler bestmöglich auf die im Wettkampf bevorstehende Belastung vorzubereiten. Hierfür spielen selbstverständlich zahlreiche individuelle Faktoren eine Rolle. Weshalb jeder Trainer „gezwungen“ ist eine Bestandsaufnahme der Möglichkeiten zu tätigen, um dann entsprechende Entscheidungen bezüglich der Trainingsplanung zu treffen. Als grobe Richtlinie sollte beachtet werden, dass umso näher der Wettkampf oder die Saison rückt, desto spezifischer sollte trainiert werden. Das heißt, dass ein Fußballspieler während der Sommer- und Winterpause selbstverständlich seine Grundlagenausdauer mit Waldläufen trainieren kann, jedenfalls über einen bestimmten Zeitraum. Umso näher die Saison beziehungsweise die Saisonvorbereitung rückt, desto sportartspezifischer sollte trainiert werden. Heißt im Fall des Fußballspielers: während der Saisonvorbereitung ist auf unnötige, unspezifische Waldläufe zu verzichten, stattdessen sind die sportartspezifische Ausdauer mit Ball, Spielformen und zumindest spielnahe Trainingsübungen zu trainieren. Gleiches gilt für sämtliche Sportarten.

 

Krafttraining

 

Im Krafttraining hängt die Maximalkraft von mehreren Faktoren ab. Dazu zählen die intra- und intermuskuläre Koordination sowie der Muskelquerschnitt. Mit einem dementsprechenden Training kann letztendlich die Maximalkraft gesteigert werden. Praktisch bedeutet das, dass viele Wiederholungen mit entsprechendem Gewicht in regelmäßigen Abständen bewegt werden müssen. Selbstverständlich ist das Ganze je nach Trainingsform und Periodisierung noch etwas komplexer. Jedoch sollte uns allen klar sein, dass die Wahrscheinlichkeit, die Maximalkraft zu steigern höher liegt, wenn wir mit entsprechend schwerem Gewicht, dazu passenden Wiederholungszahlen, zwei bis fünf und adäquaten Satzpausen, arbeiten. Nicht zielführend für dieses Ziel wäre ein Training mit, beispielsweise 30 Wiederholungen und kurzen Satzpausen.

 

 

Ich möchte am Ende des Artikels nochmals erwähnen, dass das Training sportartspezifischer Fähigkeiten oft sehr individuell ist und viele Faktoren berücksichtigen müssen. Es liegt eine gewisse Schwierigkeit darin, dieses umfangreiche, komplexe und interessante Thema mit wenigen Worten zu vermitteln. Dennoch hoffe ich, dass jedem Leser das SAID – Prinzip nun verständlich ist.

Quelle

  • elitefts.com/education/coaching-education/the-said-principle-training-optimally-for-sport/

     

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