Verletzungsstatistiken
„Gut aufgewärmt, robuster gegenüber Verletzungen“
Obwohl Verletzungen meist multifaktoriell sind zeigen aktuelle Untersuchungen, dass Überlastung (unabhängig von Alter und Leistungsstufe) einer der Hauptrisikofaktoren für Verletzungen ist. Dagegen spielen gegnerische Fouls nur eine untergeordnete Rolle in der Statistik. Verletzungen die aufgrund einer Überlastung zustande kommen machen sportartübergreifen (Fußball, Handball, Eishockey, Basketball und Volleyball) 17 Prozent aller moderaten und schweren Wettkampfverletzungen aus. Im Fußball ist ein Fünftel, im Basketball sogar ein Viertel aller Ausfalltage auf Verletzungen durch strukturelle Überlastung zurückzuführen. Da in dieser Statistik keine Trainingsverletzungen berücksichtigt werden konnten kann man von einer hohen Dunkelziffer ausgehen.
Verletzungsmechanismen im Fußball (1. & 2. Bundesliga Saison 2018/2019) | |
Kontaktverletzungen | 50,6 % |
Indirekter Kontakt | 24.9% |
Non – Kontakt | 24,5% |
Verletzungsursache Foulspiel (1. & 2. Bundesliga Saison 2018/2019) | |
Kein Foul | 66,6% |
Eigenes Foul | 12,1% |
Gegnerisches Foul | 21,3% |
Hierbei verursachen die Top 3 Verletzungen knapp 70% aller Ausfalltage.
Verteilung der Verletzungen auf Körperregionen (1. & 2. Bundesliga Saison 2014 bis 2018) | |
Oberschenkel | 24,4% |
Kniegelenk | 15,4% |
Sprunggelenk | 13,6% |
Unterschenkel | 10,9% |
Fuß | 10,4% |
Kopf | 6,6% |
Hüfte | 5,9% |
Schulter | 3,9% |
Hand | 3,3% |
Rücken | 3% |
Brust | 2,2% |
Handgelenk | 1,6% |
Haupterkenntnisse und Ableitungen für die Prävention
- Belastungsphasen mit (zu) kurzen Pausen erhöhen das Verletzungsrisiko, weshalb auf eine Belastungssteuerung zu achten ist
- Große individuelle Unterschiede zwischen Vereinen derselben Liga belegen, dass eine Verletzungsreduktion grundsätzlich möglich ist. Hierbei scheint die trainingswissenschaftliche, physiotherapeutische und medizinische Betreuung stark zu variieren
- Oberschenkelverletzungen nehmen kontinuierlich zu. Innerhalb der letzten drei Saisonen um insgesamt 1,4%
- Kurze Vorbereitungsphasen mit schnellem Anstieg der Trainings- und Spielbelastungen erhöhen das Verletzungsrisiko (die richtigen „Hausaufgaben für die fußballfreie Zeit sind wichtig“).
- Besonders gefährdet sind Einwechselspieler, die sich nicht ausreichend aufwärmen
- Präventive Screenings, Trainingsinhalte und objektive Return 2 Sport Protokolle spielen bei der Senkung von Verletzungen und der Verletzungsprävention eine besondere Rolle
- Altersgemäßes, dem Leistungsstand angepasstes sowie gut geplantes und durchgeführtes Krafttraining ist in der Lage das Verletzungsrisiko, um bis zu 66% zu senken