Das Training der Rumpfmuskulatur engl. Core Training hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Mittlerweile ist es fester Bestandteil vieler Programme für die Rehabilitation, Prävention und Leistungssteigerung. Neue Erkenntnisse und die Weiterentwicklung vieler Programme haben dazu geführt, dass sich unterschiedliche Berufsgruppen mit diesem Thema befassen. Während sich Sportwissenschaftler, Athletik- und Konditionstrainer dem Thema „wie gestaltet man das Core – Training am besten, um leistungsfähiger zu sein?“ widmen, beschäftigen sich Mediziner und Physiotherapeuten aus präventiven und rehabilitativen Gründen mit dem Core – Training. Als Athletiktrainer und Sporttherapeut versuche ich das Beste aus beiden Welten zu vereinen. Das Ziel dieses eBooks ist es grundlegende Informationen bezüglich des Core Trainings zu liefern, bekannte Konzepte vorzustellen und so praktische Lösungen zur Integration in die Trainingsroutine zu bieten.

Der Core und sein System bestehen aus einer Vielzahl von aktiven, zum Beispiel Muskulatur und passiven Komponenten, wie Wirbelkörpern, Bändern, Gelenken und Kapseln. Grundsätzlich ist die strikte Trennung ´zwischen aktiven und passiven Bewegungsapparat beziehungsweise Strukturen schwierig. Um die Wirbelsäule herum tragen passive Strukturen zwar nur wenig zur aktiven Stabilität bei, liefern allerdings wichtige sensorische Informationen über sogenannte Mechanorezeptoren, die wiederum einen großen Einfluss auf neuromuskuläre Prozesse, Muskeltonus und Bewegungsqualität haben. Sogenannte aktive Komponenten, dazu gehören beispielsweise Muskeln und Sehnen sowie das visuelle und vestibuläre System liefern ebenfalls Informationen, die wenn ausreichend Zeit vorhanden ist, gesammelt und an den prämotorischen Kortex im Gehirn weitergeleitet werden. Dadurch erhalten wir Informationen mit denen wir angemessen motorische Muster und Stabilität entwickeln, um eine Bewegung einzuleiten.

Mehrere Untersuchungen haben bereits versucht DEN einen Muskel zu identifizieren, welcher für die Rumpfstabilität hauptsächlich verantwortlich ist. Vergebens. Die Ergebnisse richten große Aufmerksamkeit auf eine Muskelgruppe, die man als Tiefenmuskulatur bezeichnen kann. Diese Muskulatur ist von großer Bedeutung weil sie sich sehr nahe an der Wirbelsäule befindet. Dazu zählen beispielsweise der m. Transversus und die m. Multifidii. Ähnlich wie die passiven Strukturen sind die Tiefenmuskeln mit Mechanorezeptoren ausgestattet, sind somit in der Lage große Mengen an Informationen an das Gehirn über die Lage der Wirbelsäule weiterzuleiten. Diese Muskeln sind bereits vor einer ersichtlichen Bewegung aktiv und schützen somit präventiv die Wirbelsäule vor ungünstigen und großen Belastungen.

Literatur

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