Im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde in China, in dem bereits seit mehreren tausend Jahren die Teepflanze genutzt und konsumiert wird eine neue Variante der Verarbeitung hervorgebracht. Grüner Tee ist eine spezielle Form, Tee herzustellen. Anders als beim schwarzen Tee wird dieser nicht fermentiert. Deshalb werden für die Verarbeitung vor allem Blätter der Camellia Sinensis verwendet. Deshalb unterscheidet sich Grüner von schwarzem Tee im Geschmack und den Inhaltsstoffen. Nach dem Welken der frisch gepflückten Teeblätter kurz erhitzt und geröstet, das verhindert die Oxidation. Deshalb bleiben nahezu alle Wirkstoffe enthalten. Der bekannteste Inhaltsstoff des grünen Tees ist das Koffein. Der Koffeingehalt variiert allerdings je nach Grünteesorte stark. Weitere interessante Bestandteile sind die sogenannten Catechine. Hierzu zählt das Epicatechin (EC), Epigallocatechin (EGC), Epicatechingallat (ECG) und das Epigallocatechingallat (EGCG). Vor allem letztgenanntem werden gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt.
„Catechine sind für den bitteren Geschmack im Tee verantwortlich“.
Zudem ist die Aminosäure L – Theanin für den Geschmack wichtig. Diese Aminosäure macht immerhin bis zu sechs Prozent der Trockenmasse aus. Der Gehalt lässt sich erhöhen indem man die Pflanzen im Frühjahr beschattet. Weitere Inhaltsstoffe sind die Vitamine A und B2 sowie die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink, Kupfer und Fluorid. Hierbei fallen allerdings nicht alle Substanzen bei der Aufnahme ins Gewicht. Zudem enthält der grüne Tee Gerbstoffe, sogenannte Tannine, die zwar bitter schmecken sich allerdings positiv auf einen nervösen oder trägen Magen auswirken können. Die medizinische Wirksamkeit von Grüntee wurde in weit über hundert Studien weltweit untersucht. Erzielte Ergebnisse sind allerdings oft schwer vergleichbar und nur bedingt auf den Menschen übertragbar da es sich oft um Studien an Tieren handelt. Interessanterweise hat eine Untersuchung im Jahr 2014 herausgefunden, das Epigallocatechingallat das Enzym 11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase 1 potent hemmt wodurch weniger Cortisol verfügbar ist. Weteres wirkt sich die Kombination von Koffein und der Aminosäure L – Theanin positiv auf unser Gehirn aus. Während Koffein uns quasi aufpeitscht, wirkt L – Theanin beruhigend auf unser Gehirn und verlangsamt die Hirnströme. Grüntee macht somit wach, übererregt uns nicht. Somit besitzt grüner Tee vor allem auf Personen mit einem stressigen Alltag positive Wirkungen.
Literatur
- Jan Hintzpeter, Claudia Stapelfeld, Christine Loerz, Hans-Joerg Martin, Edmund Maser: Green Tea and One of Its Constituents, Epigallocatechine-3-gallate, Are Potent Inhibitors of Human 11β-hydroxysteroid Dehydrogenase Type 1. In: PLoS ONE. 9, 2014, S. e84468, doi:10.1371/journal.pone.0084468.
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- Ehrnhoefer u. a.: Green tea (–)-epigallocatechin-gallate modulates early events in huntingtin misfolding and reduces toxicity in Huntington’s disease models.In: Journal Human Molecular Genetics. 15/2006, S. 2743–2751.
- Englischsprachiger Artikel in EurekAlert
- Dagmar E Ehrnhoefer, Jan Bieschke, Annett Boeddrich, Martin Herbst, Laura Masino, Rudi Lurz, Sabine Engemann, Annalisa Pastore, Erich E Wanker: EGCG redirects amyloidogenic polypeptides into unstructured, off-pathway oligomers. In: Nature structural & molecular biology. 15, 2008, S. 558–566. doi:10.1038/nsmb.1437.
- Aktas, T. Prozorovski, A. Smorodchenko, N. E. Savaskan, R. Lauster, P. M. Kloetzel, C. Infante-Duarte, S. Brocke, F. Zipp: Green tea epigallocatechin-3-gallate mediates T cellular NF-kappa B inhibition and exerts neuroprotection in autoimmune encephalomyelitis. In: J Immunol. November 2004, PMID 15494532.
- So gelingt die Teestunde.In: Stiftung Warentest. 28. August 2019, abgerufen am 11. September 2019.